St. Germer de Fly vom 21.05. – 24.05.2009
Im Rausch der Farben
”An meinem Garten arbeite ich kontinuierlich und mit Liebe, am nötigsten brauche ich Blumen, immer, immer. Mein Herz ist stets in Giverny”.
Mit diesen Worten beschrieb Claude Monet selbst, was ihm der Ort bedeutete, der als die Wiege seines künstlerischen Schaffens gilt und der das Ziel des Tagesausflugs der Teilnehmer des Partnerschaftstreffens 2009 in Frankreich war. Vergessen waren die Strapazen der 10-stündigen Anreise vom Vortag, als wir in 2 Gruppen, jeweils in Begleitung einer deutschsprachigen Führerin, den Garten und das Wohnhaus Claude Monets besichtigten, einem der berühmtesten Vertreter des Impressionismus.
Überwältigt von der Pracht der Blüten und der Vielfalt der Farben des Ziergartens, fasziniert von der Idylle des Wassergartens mit seinem berühmten Seerosenteich, beendeten wir die Besichtigung in den ehemaligen Wohnräumen. Auch dort hatte der Künstler Wert auf farbliche Harmonie gelegt: das Esszimmer in gelb, die Küche in blau.
Der kleine normannische, ca. 500 Einwohner zählende Ort Giverny, sowie das Haus und der Garten, in dem Claude Monet von 1883 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1926 lebte, sind ein begehrtes Ziel von Pilgern aus aller Welt. Davon zeugte auch die kilometerlange Schlange, die sich am Mittag vor der Kasse gebildet hatte, als sich die Teilnehmer des Partnerschaftstreffens am Bus einfanden, um in der Umgebung des Gartens das von ihren Gastgebern vorbereitete Picknick-Paket zu verspeisen.
Anschließend setzten wir die Reise fort, um die Jean-Monnet-Stiftung in Bazoches sur Guyonne-Houjarray zu besichtigen. Jean Monnet, einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft wurde 1976 zum ersten Ehrenbürger Europas ernannt, eine Auszeichnung, die danach nur noch Helmut Kohl zuteil wurde.
Im ehemaligen Wohnhaus von Jean Monnet, das heute im Besitz des Europäischen Parlaments ist, und im Europahaus hatten wir die Gelegenheit, anhand von historischen Filmen und Schriftstücken alles über die Gründung und den Aufbau der Europäischen Union zu erfahren.
Nach so viel Kultur und Geschichte standen am Samstag Spiel und Spaß auf dem Programm:
Beim Boule-Turnier mit deutsch-französischen Mannschaften herrschte eine ausgelassene Stimmung, und doch wurden einige hart umkämpfte Spiele ausgetragen, ehe am Nachmittag der Sieger feststand.
Abends trafen wir uns dann im Festsaal von St. Germer de Fly zum gemeinsamen Abendessen. Für Unterhaltung sorgten zwei französische Gruppen, die einige Squaredance-Einlagen zum Besten gaben. Auch für die deutschen Gäste gab es eine Einführung in ”La Danse Country”. Ausgelassen wurde noch bis tief in die Nacht weitergetanzt.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Viel zu schnell war das Wochenende vergangen…