Einweihung des Boulodrome am 29.05.2015
Es waren nahezu nordfranzösische Wetterverhältnisse, als wir uns zur Einweihung des Boulodrome am letzten Maifreitag in Niedenstein trafen. Doch, wie sich später herausstellte, tat es dem Spaß keinen Abbruch.
Aber von Anfang an…
Es war Freitagnachmittag. Die Einweihungsfeier war als lockeres Zusammentreffen ab 16.00 Uhr geplant…mit offenem Ende. Schon zu dieser Zeit befanden sich ca. 10 Personen am Clubhaus des Tennisvereins. Hier hatte vor drei Wochen ein unermüdlicher, kleiner Trupp von Vereinsmitgliedern des Partnerschaftsvereins, den „Platz 3“ des Tennisclubs von Unkraut befreit und zu einem Boulodrome herausgeputzt.
Nun war es endlich an der Zeit, das Geleistete zu begutachten und mit dem ersten richtigen „Boule-Spiel“ einzuweihen.
Die 1. Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Frau Andrea Fink-Beller, begrüßte die Anwesenden auf’s Herzlichste und bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen. Sie erwähnte außerdem, dass sich gegen 17.00 Uhr mit Herrn Mordmüller ein weiterer Gast hinzugesellen würde. Seineszeichens Bundesligaspieler im Boule & Petanque Verein in Kassel. Als Stärkung, in den Pausen zwischendurch, sollte es französischen Käse, Baguette und Rotwein geben. Später sollte noch wohlduftende Bratwurst vom Grill folgen. Nachdem die Unkostenbeiträge für die Verpflegung bekannt gegeben wurden, endete Frau Fink-Beller mit dem Wünschen, sich von dem Wetter nicht kleinkriegen zu lassen und viel Spaß zu haben.
Gesagt – getan. Die ersten Neugierigen breiteten sich auf dem neuen Platz aus und fingen gleich an die ersten Kugeln zu werfen. Es war ein fröhliches „Warmmachen“, das allen sichtlich Spaß bereitete. Gegen 17.00 Uhr kam dann der erwartete Gast, der nach einer kurzen Berüßung sich gleich daran machte, seine Boule-Kugeln auszupacken und das Boulodrome zu inspizieren. Mittlerweile war die kleine Gruppe auf ca. 20 Personen angewachsen, die sich mit beachtlichem Interesse, im Halbkreis um den „Profi“ scharten.
Herr Mordmüller legte auch sogleich los und weihte die Wissbegierigen in die Grundlagen des Boule- bzw. Petanque-Spiels ein. Es wurde geklärt, wie weit die kleine Kugel Namens „Sau“ oder „Schweinchen“ geworfen werden muss, in welcher Reihenfolge die Spieler/Mannschaften werfen, wie überhaupt geworfen wird, wie Lang und Breit die Spielflächen sein sollten, und und und.
Geduldig nahm sich unser „Profi“ Zeit jede Frage, die während der Erklärungen aufkam, zu beantworten und evtl. mit einem praktischen Beispiel zu belegen.
Dann war es soweit. Das erste richtige Spiel sollte nun, nach all den Erläuterungen und manch fragender Blicke, folgen. Also wurden erst einmal alle vorhandenen Kugeln gezählt und aufgeteilt. Um die Mannschaften zufällig zu bilden, stellten sich dann alle Spielwilligen mit einer Kugel „bewaffnet“ in einer Reihe auf. Auf Kommando wurde dann gleichzeitig in die Richtung der „Sau“ geworfen, die Herr Mordmüller vorher „gelegt“ hatte. Die Mannschaften wurden dann anhand der Kugeln gebildet, wie sie in der Entfernung zur „Sau“ liegenblieben. Allein bei der Mannschaftsaufteilung kam schon viel Freude auf. Aber es sollte noch besser werden.
Die Mannschaften waren gebildet und die Spiele konnten nun beginnen. Es waren insgesamt 4 Mannschaften, die sich somit auf 2 Spiele aufteilten. Beide begleitet mit Rat und Tat des „Profis“. Kaum waren die ersten Kugeln geworfen, da kamen auch schon die ersten Fragen auf. „Wie kann man feststellen, welche Kugel näher an der „Sau“ liegt, wenn man es mit bloßem Auge nicht erkennt?“ Dafür, sagte Herr Mordmüller, habe jeder Spieler sein eigenes Maßband dabei. Es könne nicht einfach nur mit dem Fuß, oder einer Schnur gemessen werden. Da teilweise Millimeter entscheiden müssen, wäre ein Maßband Grundwerkzeug eines jeden Boule-Spielers. Es ging weiter und jede Kugel, die gelegt wurde, wurde mit einem Raunen, Jubeln oder Seufzen durch das Boulodrom begleitet. Alle Beteiligten waren mit Begeisterung bei der Sache…bis…bis der Regen gegen 19.00 Uhr das Erlebnis ein wenig trübte.
Ganz heimlich hatten sich mehrere kleine Schauerwolken über dem Platz des Geschehens versammelt um nun einen Keil zwischen die Spieler und den Platz zu treiben. Aber, nachdem anfangs noch bei den ersten Tropfen weitergespielt wurde, wurde dann das Einsetzten des stärkeren Regens als willkommende Pause genutzt um sich bei Käse, Brot und Wein zu stärken. Während der Pause wurde schon viel gefachsimpelt. Man besprach die letzen Runden und die Vorgehensweise bei den Nächsten.
Es hörte auf zu regnen und man nahm die nächste Runde Boule „in Angriff“. Wieder waren Aufschreie, Jubelrufe und großes Bedauern die ständigen Begleiter der Boule-Spiele. Zwischenzeitlich wurde der Grill vorbereitet und der wohlriechende Duft von Bratwurst erfüllte den Platz.
Ein weiterer Regenguss unterbrach das emsige Teiben im Boulodrome und man entschied sich jetzt erst einmal die Bratwurst zu kosten und für die nächsten Treffen die Termine zu planen. Die nächsten Boule-Spiel-Treffen werden an jedem 2. und 4. Freitag im Monat, jeweils ab 17.00 Uhr stattfinden, sagte die 1. Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Frau Fink-Beller, schließlich. Dies waren die Vorstellungen, die der Vorstand des Partnerschaftsvereins hatte.
Es wäre jeder willkommen, der sich für das Boule-Spiel oder Frankreich interessiert.
Es war fast 20.00 Uhr als sich die Ersten, mit zufriedenen Lächeln auf den Lippen, verabschiedeten. Die noch verbliebenen, unermüdlichen stimmten noch eine letzte Runde im Boulodrome an, bis ca. gegen 21.00 Uhr sich die spielende Gesellschaft im und am Clubhaus trafen um den Abend noch mit dem ein oder anderen Weinglas, evtl. auch noch, ganz auf französische Art, mit einem Stück Käse abzuschließen.
Es hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht und fast alle waren sich einig, dass man sich am 2. Freitag im Juni (12.06.2015) wieder treffen würde, um die nächsten „Duelle“ austragen zu können. Frau Fink-Beller erwähnte noch, dass wirklich jeder, der Interesse an der französischen Lebensart und/oder dem Boule-Spiel hat, herzlich willkommen sei.
Und so Endete die Einweihung und der erste Boule-Spiel-Tag im neu gestaltetem Boulodrome des Partnerschaftsvereins Niedenstein mit der Erkenntnis, dass zusätzlich zu der ersten Hälfte des „Platz 3“ auch noch die zweite Hälfte gerodet und von Unkraut befreit werden müsse, damit in Zukunft noch mehr Begeisterte im Boulodrome Platz finden.